Moralische Betrachtung am Mord eines Vergangheits-ICHs

Einleitung

Dieser Artikel beinhaltet einige theoretische und rein spekulative Betrachtungen über einen Mord an ein Vergangenheit-ICH. Desweiteren wird davon ausgegangen, dass das Reisen in die eigene Vergangenheit technisch möglich ist und somit auch durchgeführt werden kann. Darüberhinaus werden keine Zeitreise-Paradoxa behandelt. Im Folgenden soll außerdem vom Vergangenheit-ICH aus dem Jahr 2002 (gregorianischer Kalender), als Person A, und das Zukunft-ICH aus dem Jahr 2062 (gregorianischer Kalender), als Person B bezeichnet werden. Dennoch ist deutlich zu machen, dass Person A und Person B die gleiche Person ist und nur zu unterschiedlicher Zeit betrachtet wird. Zusätzlich entspricht jedes im Folgenden genannte Datum der gregorianischen Zeitrechnung. Außerdem muss hinzugefügt werden, dass von mehreren Zeitlinien ausgegangen wird, um Vorgänge in der Vergangenheit ändern zu können, dessen Folgen eine neu entstandene Zukunft prägen.

Vorgeschichte

Um nun ein vernünftiges Gedankenspiel zu konstruieren, wird eine passende Hintergrundgeschichte zum Konstrukt hinzugefügt, damit die daraus folgende Frage eines Mordes nicht willkürlich erscheint. Person A forscht an militärische Waffen und erfindet im Jahre 2032 eine neuartige Art der Kriegsführung, welche in den darauffolgenden Jahren im Militär etabliert und eingesetzt wird. 30 Jahre später ist Person B an der Erfindung einer Zeitmaschine beteiligt, die es der Menschheit ermöglicht, in einen beliebigen Zeitabschnitt der Vergangenheit zu reisen. Da die zuständigen Personen sich über die Risiken bewusst sind, wie gefährlich eine unkontrollierte Benutzung der Maschine sein könnte, wurde diese nur für bestimmtes Personal frei gegeben. Daraufhin erkennt Person B, dass seine militärische Erfindung vor ca. 30 Jahren nicht seinem moralischen Standpunkt entspricht und reist mit seiner Zeitmaschine in die Vergangenheit zu Person A um seine damalige militärische Erfindung zu verhindern. Dies gelingt Person B jedoch nicht und geht davon aus Person A töten zu müssen, damit seine militärische Waffe nicht mehr verwendet werden kann.

Was wäre richtig?

Es wird davon ausgegangen, dass Person A nur gestoppt werden kann, wenn sie getötet wird. Was demnach moralisch vertretbar? Der Mord an einer Person oder die Morde an potentiell tausenden Menschen, dessen Tod der Ursprung der Erfindung von Person A ist? Weiter lässt sich nicht sagen, ob niemand anders die Erfindung dieser Waffe in gang bringen könnte. Was wäre demnach das richtige? Kann man in diesem Gedankenspiel überhaupt noch richtig und falsch getrennt betrachten? In beiden Situationen wertet man Leben. Lässt sich diese Frage überhaupt beantworten?

Eigene Meinung

Ich würde behaupten, nein. Es gibt auf die oben gestellte Frage keine plausible Antwort. Jeweiligem Leben einen unterschiedlichen Wert zu zuteilen halte ich für zutiefst unmoralisch. Meiner Meinung nach, wäre rein der Logik nach der Tod des einzelnen die richtige Antwort, doch inwiefern spielt die Logik bei der Frage nach der Moral eine Rolle? Tod ist kein einfaches Thema, da dieser der sozialen Spezies Mensch jegliche Verbindungen entreißt. Kein Aspekt unserer Welt ist einfach zu verstehen. Dabei ist alleine die Tatsache, dass der menschliche Verstand womöglich in der Lage sein kann seine Umgebung nachzuvollziehen, ein enorm komplexes Thema.

Kommentare

  1. Spannendes Dilemma, die Frage, die ich mir in diesem Szenario gestellt habe ist, ist der Mord meines früheren Ichs ein Selbstmord und es ist Teil meiner Freiheit und Souveränität über mein eigenes Leben zuentscheiden und es in diesem Fall zu beenden, oder ist mein früheres Ich davon ausgenommen, da ich früher nachgewiesen Leben wollte und ich ein Wesen töte, das nicht sterben wollte, auch wenn es sich in der Zukunft dazu entscheiden wird

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