Suizidale Lösung

Einleitung

In den folgenden Zeilen, wie es der Titel schon vermuten lässt, geht es um die sogenannte “Suizidale Lösung”. Dabei soll es jedoch nicht um eine psychologische oder historische Betrachtung von Selbstmorden in der Gesellschaft gehen, sondern um eine ethische und möglichst objektive Untersuchung ob ein Suizid in verschiedenen (später noch ausführlich erläuterten) Situationen ein logischer Schritt wäre. Darunter fallen auch mögliche Wege Paradoxa bei einer Zeitreise zu eliminieren. Dabei möchte schon zu Beginn hinzufügen, dass ich Verluste und betroffene Personen nicht objektivieren möchte, sondern eine möglichst außenstehende Position einnehmen möchte um einen bestmöglichen Überblick von der beschriebenen Darstellung zu erhalten.

Ethische Frage in der heutigen Gesellschaft

Zuerst fallen unter der ersten Betrachtung eines Suizid-Falls die moralischen Bedenken. Wir Menschen leben meistens gerne in einer Gruppe von Personen und gehören zu einer Familie an, zu der jede Person einen sozialen Draht hegt. Stirbt ein Knotenpunkt, beispielsweise einer Familie, kann man verallgemeinernd behaupten, dass jeder Angehörige emotional erschüttert ist. Betrachten wir nun die Zeit als eindimensionale Linie, auf der sich jedes Lebewesen auf der Erde bewegt - und zwar nur in eine Richtung: nach rechts. Führen wir nun in unserer eindimensionalen Welt Person A und Person B ein. Beide haben eine soziale Bindung und haben das exakt gleiche Wissen über den Tod, dass ein heutiger Durchschnittsmensch in Deutschland hätte. Beiden sollte somit bekannt sein, dass es sich um ein irreversiblen, also einen unumkehrbaren Prozess handelt. Stirbt nun Person B in unserem Gedankenexperiment, ist Person A davon ebenfalls betroffen, da er eine soziale Bindung zu diesen hatte. Doch dabei beeinflussen auch die Todesursache und die Umstände davor die emotionale Lage von Person A. Gehen wir nun von einer Todesursache aus, die man als natürlich beurteilen könnte: Altersschwäche. Person B hat bereits ein beträchtliches Alter erreicht und sein Körper ist nicht mehr in der Lage alle lebenswichtigen Organe funktionsfähig zu erhalten, was letztendlich zum Tod geführt hat. In der Regel ist Person A darüber zwar betroffen, jedoch ist ihm bewusst, dass es natürlicher Tod ist und hilft diesen eine entsprechend abgeschwächte Trauerphase zu durchleben. Stirbt Person B jedoch in einem relativ jungem Alter und an einer eher unnatürlichen Todesursache, beeinflusst dies Person A in negativer Richtung.

Zeitreise-Paradoxa

In diesem Gedankenexperiment betrachten wir Person A, dessen Gegenwart sich, nach der gregorianischen Zeitrechnung, am 01.01.2000 befindet. Person A hat aus nicht geklärten Gründen eine Zeitmaschine erhalten und er selbst weiß auch nicht woher er diese erhalten hat. Da er sich nicht sicher ist, wer ihm die Zeitmaschine gegeben hat, will er zu den Zeitpunkt zurückreisen, an den er dieser erhalten hatte. Um den Zeitpunkt auf keinen Fall zu verpassen geht er vorsichtshalber ein paar Minuten zurück. Dort “angekommen”, erkennt er, dass sich weit und breit keine andere Person im Raum mit ihm befindet. Er sieht nur sein ICH aus seiner Vergangenheit und wird ungeduldig. Person A (aus der Zukunft) versucht nicht entdeckt zu werden und verscharrt seine Zeitmaschine im Raum und flieht aus dem Haus. Als er das Haus verlässt, fällt ihm ein Mensch auf der Straße auf und läuft hinterher, da dieser sich eigenartig verhält. Einhohlen konnte er ihn nicht, jedoch ließ die Person etwas zurück. Eine exakt gleiche Version der Zeitmaschine, der er selbst auch besaß. Voller Verwirrung probiert er die Zeitmaschine aus und reist wieder zurück in seine Gegenwart. Im Haus entdeckt der die frühere Version von Person A die Zeitmaschine, die Person A aus der Zukunft dort versteckt hatte. Person A steigt ein und reist in die Vergangenheit seines ICHs um, wie zu Beginn beschrieben, herauszufinden, wer diese dort hinterlegt hatte.

Es könnte theoretisch noch viel weiter gehen, wenn nicht sogar unendlich lange und unendlich oft. Wäre hier ein Suizid seitens einer Version von Person A der Ausgang vom Paradoxon? Oder würde dieser ein neues Paradoxon auslösen, weil Person A ja somit niemals die Zeitmaschine erhalten könnte. Hat er sie eigentlich nie erhalten, weil keine Kausalität vorhanden ist? Woher kam die Zeitmaschine eigentlich? Wann wurde sie gebaut? Und von wem? Würde ein Selbstmord das gesamte Gedankenexperiment ungeschehen machen?

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